TV: Herr Czerny, wie fällt denn Ihr Fazit bislang aus?
Jürgen Czerny: Ja, sehr gut, wir stehen auf dem ersten Platz, sind Herbstmeister und haben erst ein Spiel verloren. Das ist sicherlich eine super Leistung von Mannschaft und den Trainern. Wir sind unserer Favoritenstellung gerecht geworden.
TV: Wie kam es zur Trennung von Tommy Toppmöller, der ja im September erst von Markus Zimmer übernommen hatte?
Czerny: Tommy hat ja interimsmäßig übernommen, nachdem Markus Zimmer kürzer getreten ist wegen Hausumbau, Hochzeit und seiner Firma. Tommy wurde der Aufwand zu viel, zumal er sich ja auch verletzt hat. Zuerst war es eine Knöchelverletzung, dann kam der Muskelfaserriss im Oberschenkel dazu. Tommy wohnt ja jetzt in Trier und wegen seiner Arbeit in Luxemburg konnte er das zeitlich wohl nicht mehr stemmen. Wir haben mit Tommy vereinbart, dass Markus Zimmer das Ruder wieder übernimmt.
TV: Inwieweit kann Markus Zimmer das Traineramt so intensiv ausfüllen, dass das Saisonziel Aufstieg auch realisierbar bleibt?
Czerny: Da habe ich gar keine Bedenken. Wir haben mit Markus gesprochen, ob er es wieder alleinverantwortlich machen kann. In seiner Gerüstbaufirma wird es jahreszeitlich bedingt auch etwas ruhiger, sodass er sich reinknien wird. Ich setze auch großes Vertrauen in die Mannschaft, aus der ein paar Spieler auch Trainingseinheiten übernehmen können. Sebastian Simon und Sascha Daun haben auch schon Einheiten geleitet.
TV: Was oder wer wird entscheidend sein, um das Team in die A-Liga zu bringen?
Czerny: Das Team selbst. Das ganze Gefüge muss stimmen, die Trainingseinstellung und der Teamspirit. Fußballspielen können sie alle, alles ist Einstellungs- und eine Willenssache. Es läuft einfach rund derzeit. Die Jungs spielen einen schönen Fußball – ich bin total begeistert.
TV: Haben Sie sich schon Gedanken gemacht, wie die Mannschaft im Falle eines Aufstiegs sinnvoll verstärkt werden kann?
Czerny: Ich kümmere mich weniger um Spielerverpflichtungen, das macht alles Markus Zimmer. Ich lasse ihm da freie Hand, er spricht sich aber mit mir ab. Ich kümmere mich um die Ablösesummen und um die Verhandlungen mit dem abgebenden Verein. Wenn jemand nach Klausen kommt, dann kommt er freiwillig und nicht des Geldes wegen. Wir wollen keinem Honig um den Mund schmieren.
TV: Wird bei Ihnen Geld bezahlt?
Czerny: Ich habe alle Zeiten in Klausen schon mitgemacht. Nächstes Jahr bin ich acht Jahre lang Vorsitzender und solange ich das bin, wird kein Geld gezahlt. Diese Entscheidung ist im Vorstand so respektiert worden.
TV: Was sagen Sie zum Neuzugang Matthias Wey?
Czerny: Den Deal haben die beiden Trainer eingefädelt, ich hatte ein gutes Gespräch mit Mätti. Ich bin sehr begeistert von ihm, er ist ein super Typ und bringt eine super Einstellung zum Sport mit. Auch andere Spieler werden immer stärker, wie Andy Niesen, Andy Staudt oder ein Steve Barteleit, der älteste Spieler im Team.
TV: Letzte Frage, Herr Czerny, was steht bis zur Winterpause noch auf Ihrem Zettel?
Czerny: Die Liga ist ausgeglichen und stark. Altrich und Niersbach habe ich auf dem Schirm. Wir müssen in den restlichen
Spielen hochkonzentriert bleiben und dürfen keinen Gegner unterschätzen, auch nicht, wenn er Vorletzter ist. Denn dem Tabellenführer will jeder ein Bein stellen. (L.S.).